Selbitz hat in den letzten Jahren extreme Wetterereignisse erlebt:
2021 sorgte Starkregen für eine verheerende Überschwemmung, 2022 folgte extreme Trockenheit. Diese Wetterextreme zeigen eindeutig: Der Klimawandel ist auch hier spürbar. Doch was kann dagegen getan werden?
Die Schwammflur-Idee: Wasser speichern statt abfließen lassen
Um die Stadt widerstandsfähiger gegen Hochwasser und Dürre zu machen, setzt Selbitz auf das Konzept der "Schwammflur". Dabei geht es darum, das Wasser in der Landschaft zu halten, statt es schnell abzuleiten. So kann es in regenreichen Zeiten gespeichert und in Dürrephasen wieder abgegeben werden.
Unser Forschungsprojekt Schwammbox
Hier kommt unser Forschungsteam ins Spiel: Mit dem Projekt Schwammbox unterstützen wir die Stadt Selbitz dabei, die Wirksamkeit ihrer Schwammflurmaßnahmen zu überprüfen. Dabei geht es um eine zentrale Frage: Wie beeinflussen die Schwammflurmaßnahmen den Wasserhaushalt der Landschaft?
Um diese Frage zu beantworten, führen wir Messungen direkt an den umgesetzten Schwammflurmaßnahmen in Selbitz durch. Dort erfassen wir Daten zur Bodenfeuchte und zum Wasserstand. So können wir nachvollziehen, wie effektiv die Maßnahmen das Wasser in der Landschaft halten. Diese Messwerte fließen in ein Computermodell ein, das zeigt, wie das Wasser in der Landschaft auf die Maßnahmen reagiert.
Deine Hilfe ist gefragt
Um dieses Modell genau zu überprüfen, benötigen wir kontinuierlich Daten über die Wasserstände in Bächen und Gräben sowie die Feuchtigkeit der Böden. An kleinen Bächen werden in der Regel keine Wasserstandsmessungen durchgeführt - doch gerade hier beginnt effektiver Hochwasserschutz. Deshalb sind wir auf die Unterstützung engagierter Einheimischer angewiesen, die diese Daten vor Ort erheben. Jede einzelne Messung trägt dazu bei, unser Modell mit praxisnahen Daten zu füttern und die Wirkung von Maßnahmen noch besser zu verstehen.
Jede Messung zählt! Nur gemeinsam können wir genügend Daten sammeln, um fundierte Aussagen treffen zu können. Wie Du uns unterstützen kannst, erfährst Du im Menüpunkt Mitmachen.
Wer unterstützt uns?
Das Projekt wird von verschiedenen lokalen Akteuren begleitet. Das Hochfranken-Gymnasium Naila beteiligt sich mit einem Wahlkurs und einem P-Seminar aktiv an der Datenerhebung. Der Schwammtisch Selbitz, eine engagierter Stammtisch vor Ort, begleitet das Projekt mit wertvollen Impulsen und Vernetzungsarbeit. Zudem erhalten wir praktische Unterstützung durch den Bauhof Selbitz, der unter anderem bei der Installation der Messlatten mitwirkte.



Laufzeit des Projekts
Unsere Datenerhebungen laufen von September 2024 bis Ende 2026. In dieser Zeit sammeln wir Daten, um langfristig zu verstehen, wie die Schwammflurmaßnahmen dazu beitragen, besser mit Hochwasser und Dürre umzugehen.
Chronik
Vision Schwammflur einstimmig verabschiedet:
Die Selbitzer Bürgerinnen und Bürger entwickeln gemeinsam bis 2040 das Gemeindegebiet der Stadt Selbitz zu einer widerstandsfähigen Kulturlandschaft, die gegen die Herausforderungen des Klimawandels, insbesondere gegen Starkregen und Trockenheit, gewappnet ist. Dezentrale Maßnahmen der Wasserhaushaltung stehen dabei im Fokus der Konzeption und Umsetzung.
Projekt Schwammbox startet

- Installation der Messlatten an Isweide und Dietscha zusammen mit dem Bauhof.
- Start des Wahlkurses "Wasser digital erforschen!" am Hochfranken-Gymnasium in Naila.
- Die Wasserstands- und Bodenfeuchtemessungen mit der CrowdWater-App starten.
50 CrowdWater-Messungen wurden bereits eingetragen. Vielen Dank!
Unsere Webseite geht online

Mithilfe des Bauhofs Infoschilder an den Messstellen aufgestellt